Betriebsanlagen - Änderung
Allgemeine Informationen
Eine gewerbliche Betriebsanlage ist jede örtlich gebundene Einrichtung, die der Ausübung einer gewerblichen Tätigkeit regelmäßig zu dienen bestimmt ist. Beispiele für Betriebsanlagen sind:
- Verkaufslokale
- Gasthäuser
- Hotels
- Garagen
- Abstellplätze
Gewerbliche Betriebsanlagen, die nach der Gewerbeordnung 1994 (GewO 1994) genehmigungspflichtig sind, dürfen nur mit Genehmigung der Behörde (Betriebsanlagengenehmigung) errichtet und betrieben werden.
Dies betrifft alle Anlagen, die wegen der Verwendung von Maschinen und Geräten, wegen ihrer Betriebsweise, wegen ihrer Ausstattung oder sonst geeignet sind, bestimmte im § 74 Abs 2 GewO 1994 näher umschriebene Schutzinteressen ( z.B. Schutz von Leben oder Gesundheit von Kundinnen/Kunden oder Nachbarinnen/Nachbarn) zu beeinträchtigen.
Die Änderung einer bereits genehmigten gewerblichen Betriebsanlage ist genehmigungspflichtig, wenn dies zur Wahrung der betriebsanlagenrechtlichen Schutzinteressen notwendig ist.
Achtung
Die Änderungsgenehmigung erfasst auch die bereits genehmigte Anlage insofern, als das zur Wahrung der Schutzinteressen gegenüber der bereits genehmigten Anlage notwendig ist.
Bei der Bezirksverwaltungsbehörde kann ein Antrag auf Feststellung, ob die Genehmigungspflicht der Änderung einer Anlage gegeben ist, eingebracht werden.
Hinweis
Im Bereich des gewerblichen Betriebsanlagenrechts ist weitgehend das " One-Stop-Shop"-Prinzip verwirklicht. Die Antragstellerin/der Antragsteller muss sich in der Regel nur an die Bezirksverwaltungsbehörde wenden, bei der die Abwicklung von bestimmten weiteren erforderlichen bundesrechtlichen (Änderungs-)Genehmigungsverfahren konzentriert ist und die das gewerbebehördliche Verfahren gegebenenfalls mit landesrechtlichen Verfahren ( z.B. nach naturschutzrechtlichen Bestimmungen) koordiniert. Dies betrifft auch die spätere Überwachung.
Fristen
Grundsätzlich muss der rechtskräftige Bescheid (also die Betriebsanlagengenänderungsgenehmigung) vor Errichtung und Betrieb der Anlagenänderung (Baubeginn) vorliegen.
Zuständige Stelle
Die Bezirksverwaltungsbehörde, in deren Sprengel die Betriebsanlage errichtet und betrieben werden soll:
- Die Bezirkshauptmannschaft
- In
Statutarstädten:
der
Magistrat
- In Wien: das ? Magistratische Bezirksamt (Betriebsanlagenzentrum)
Verfahrensablauf
Der Antrag auf Änderung der Betriebsanlage muss bei der zuständigen Stelle gestellt werden.
Das Änderungsgenehmigungsverfahren gliedert sich in folgende Abschnitte:
- Antragstellung
- Ermittlungsverfahren
- Eventuell samt mündlicher Verhandlung unter Einbeziehung der Nachbarinnen/Nachbarn
- Bescheiderlassung
- Allenfalls unter Erteilung von Auflagen
Hinweis
Können die Genehmigungsvoraussetzungen auch durch behördliche Auflagen nicht erreicht werden, wird das Ansuchen auf Änderungsgenehmigung abgewiesen.
Erforderliche Unterlagen
In vierfacher Ausfertigung:
- Betriebsbeschreibung
- Tätigkeit
- Arbeitsvorgänge
- Betriebszeit
- Beheizungsart
- Verzeichnis der Maschinen und sonstigen Betriebseinrichtungen
- Geräte- und Maschinenliste mit technischen Daten
- Erforderliche Pläne und Skizzen
- Grundrissplan
- Lageplan
- Abfallwirtschaftskonzept
In einfacher Ausfertigung:
- Die technischen Unterlagen, die im Ermittlungsverfahren für die Beurteilung des Projekts und der zu erwartenden Emissionen der Anlage erforderlich sind
- Die zur Beurteilung der Schutzinteressen erforderlichen Unterlagen, die die zuständige Stelle nach anderen Rechtsvorschriften im Verfahren zur Genehmigung der Betriebsanlage mitberücksichtigen muss
- Name(n) und Anschrift(en)
- Der Eigentümerin/des Eigentümers des Betriebsgrundstücks
- Der Eigentümerinnen/der Eigentümer der an dieses Grundstück unmittelbar angrenzenden Grundstücke (wenn diese Eigentümerinnen/Eigentümer Wohnungseigentümerinnen/Wohnungseigentümer im Sinne des Wohnungseigentumsgesetzes 2002 - WEG 2002 - sind: Namen und Anschriften der jeweiligen Verwalterinnen/Verwalter)
Kosten
Die Kosten richten sich nach den verschiedenen Abgaben- und Gebührenverordnungen. Bitte erkundigen Sie sich im Vorfeld bei der zuständigen Stelle.
Zusätzliche Informationen
Erstinstanzliche Entscheidungen zur Änderungsgenehmigung können beim jeweiligen Landesverwaltungsgericht als Berufungsinstanz angefochten werden.
Rechtsgrundlagen
- §§ 74 Abs 1 und 2, 77, 81, 353, 356b Abs 1 bis 6, 358, 359b Gewerbeordnung 1994 (GewO 1994)
- §§ 77, 78 Allgemeines Verwaltungsverfahrensgesetz 1991 (AVG)
- Bundesverwaltungsabgabenverordnung 1983 (BVwAbgV)
- Bundes-Kommissionsgebührenverordnung 2007 (BKommGebV)
- Gebührengesetz 1957 (GebG)
- Wohnungseigentumsgesetz 2002 (WEG 2002)
Datenschutzrechtliche Informationen
- Im Zuge dieses Verfahrens bekanntgegebene Daten und jene Daten, die die Behörde im Zuge des Ermittlungsverfahrens erhält, werden auf Grund des Art. 6 Abs. 1 lit. c und e Datenschutz-Grundverordnung in Verbindung mit den diesem Verfahren zugrundliegenden Materiengesetzen automationsunterstützt verarbeitet. Die Verarbeitung erfolgt zum Zweck der Abwicklung des eingeleiteten Verfahrens, der Beurteilung des Sachverhalts, der Erteilung der Bewilligung sowie auch zum Zweck der Überprüfung.
- Die allgemeinen Informationen
- zu den zustehenden Rechten auf Auskunft, Berichtigung, Löschung, Einschränkung der Verarbeitung, Widerruf und Widerspruch sowie auf Datenübertragbarkeit;
- zum zustehenden Beschwerderecht bei der Österreichische Datenschutzbehörde;
- zum Verantwortlichen der Verarbeitung und zum Datenschutzbeauftragten finden Sie auf der Datenschutz-Informationsseite ( https://datenschutz.stmk.gv.at).